WordPress mehrsprachig betreiben: So geht’s

WordPress mehrsprachig betreiben: So geht's

Wer eine Webseite betreibt und Kunden in mehr als nur einem Land hat, sollte sich darüber Gedanken machen, die Webseite auch mehrsprachig anzubieten. Schlussendlich bieten mehrsprachige Seiten mehr Chancen - Sie können mehr Besucher im Ausland und auch im eigenen Land erreichen. Des Weiteren genießen Sie einen Wettbewerbsvorteil: Ihre Seite erhält ein besseres Ranking - und das nur, weil Sie Ihre Fähigkeiten eingesetzt haben, mehrere Sprachen zu sprechen. Profitieren Sie von den offensichtlichen Vorteilen und übersetzen Sie die Inhalte ihrer Seite. Eine Plattform, die sich für mehrsprachige Seiten anbietet, ist WordPress.

Nutzen Sie PlugIns!

Doch welche Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung, wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Sprachkenntnisse auch tatsächlich genügen, damit Sie eine mehrsprachige Webseite erstellen können? Zwei Optionen, die sich anbieten, sind die Plugins Polylang und WPML. WPML ist kostenpflichtig (ab 29 US-Dollar), stellt aber auch das umfangreichste und kompatibelste PlugIn dar. Polylang ist auch kostenpflichtig, jedoch gibt es auch eine kostenlose Version, die für viele Nutzer ausreicht.

Welches Plugin das richtige ist, hängt von Ihrem Präferenzen ab. Grundsätzlich ist WPML am einfachsten zu bedienen und der Zugang zum E-Mail Support funktioniert sehr gut. Auch der Funktionsumfang ist im Vergleich zu Polylang etwas ausgereifter – kann aber speziell für kleine Seiten Zuviel des Guten sein. Wer zunächst kein Geld ausgeben möchte, sollte sich also die Gratis-Version von Polylang ansehen und dann entscheiden, ob er auf WPML „upgraden“ möchte.

 

Berücksichtigen Sie sprachliche und kulturelle Besonderheiten

Natürlich sollten Sie auf einige Punkte achten - so auf die kulturellen, sprachlichen und auch bildlichen Besonderheiten der Sprache. Der Daumen ist in Deutschland (oder Südamerika) ein positives Signal - im Mittleren Osten stellt er jedoch eine Beleidigung dar. Bevor Sie sich mit der Übersetzung der Inhalte befassen, sollten Sie zuerst Sprachumschalter einbauen und in weiterer Folge die Ergebnisse prüfen. Platzieren Sie ein Widget und aktivieren Sie den dementsprechenden Menüpunkt. Bei WMPL finden Sie die Funktion in den PlugIn-Einstellungen, bei Polylang über den Menümanager. Danach können Sie einen Testbeitrag übersetzen. Berücksichtigen Sie auch die URL-Bezeichnung. Während in der deutschen Version "www.ihreseite.de/hallo-welt erscheint, ist es ratsam, wenn die englische Version unter www.ihreseite.de/hello-world erreichbar ist.

 

Können Sie auch auf Funktionen verzichten?

Kann das Widget oder PlugIn nicht mehrsprachig verwendet werden, stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: Verzichten Sie auf ein paar Funktion in einer anderen Sprache, übersetzen Sie die Funktion selbstständig oder verwenden Sie ein anderes PlugIn bzw. Widget. Nur wenige User möchten auf einzelne Funktionen verzichten, wobei das Ausblenden oder Weglassen definitiv die einfachste Option darstellt. Mittels CSS können Funktionen ausgeblendet werden. Wenn Sie ganze Teile oder PlugIns übersetzen möchten, müssen Sie sich bewusst sein, dass es sich um ein äußerst komplexes Verfahren handelt - vor allem dann, wenn das PlugIn keine mehrsprachige Nutzung vorsieht.

 

Berücksichtigen Sie folgende fünf Tipps

Haben Sie bereits Maßnahmen gesetzt und den Blog mehrsprachig aufgebaut, sollten Sie natürlich auch die einzelnen Inhalte der Seite übersetzen. Berücksichtigen Sie dabei folgende fünf Tipps:

 

  • Übersetzen Sie zuerst die statischen Inhalte
  • Sie müssen nicht alle Blogbeiträge übersetzen, sondern nur jene, die auch eine internationale Relevanz haben
  • Übersetzen Sie zuerst die beliebtesten Blogbeiträge der User; greifen Sie hier auf die Statistik zu und überprüfen Sie, welche Blogbeiträge die meisten Zugriffe hatten
  • Übersetzen Sie neue Blogbeiträge am selben Tag; verbreiten Sie die Blogbeiträge auch auf Facebook oder Twitter, sodass die Leute aufmerksam werden und Ihre Seite auch besuchen
  • Verzichten Sie auf automatische Übersetzungen (wie etwa durch Google); entscheiden Sie sich lieber für die selbstständige Übersetzung und riskieren Sie ein paar Fehler, wobei auch ein Freund oder Bekannter den Text korrigieren kann, bevor Sie den Text hochladen. Entscheiden Sie sich keinesfalls für den Google Translator - Sie und Ihre Seitenbesucher werden definitiv nicht erfreut sein und mitunter auch Probleme haben, die übersetzten Inhalte zu verstehen.

 

Wer sollte die Seite mehrsprachig betreiben?

Natürlich ist eine mehrsprachige Seite mit einem enormen Zeitaufwand verbunden. Sie müssen schlussendlich nicht nur die Inhalte, sondern auch die ganzen Strukturen Ihrer eigenen Homepage übersetzen. Entscheiden Sie sich aber für eine mehrsprachige Seite, verbessern Sie Ihr Ranking und erhöhen den organischen Traffic; nutzen Sie aber Programme wie Google Translator oder sind der Fremdsprache kaum mächtig, können gravierende Fehler entstehen, die das genaue Gegenteil bewirken. Aus diesem Grund sollten Sie sich im Vorfeld gut überlegen, ob Sie tatsächlich in der Lage sind, die Seite zufriedenstellend zu übersetzen.

 

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